Morbus Sinding-Larsen-Johansson
Der Altersgipfel liegt wie bei Morbus Osgood-Schlatter zwischen 10 und 14 Jahren.Das Verhältnis Jungen zu Mädchen beträgt ca. 2,7:1 (Literaturabhängig 3:1).
Im Vergleich zum Morbus Osgood-Schlatter tritt der Morbus Sinding-Larsen-Johansson deutlich seltener auf.
Für den Morbus Sinding-Larsen-Johansson werden wiederholte Mikrotraumen durch Zug des Ligamentum patellae um unteren Patellapol verantwortlich gemacht. Eine verkürzte Quadriceps-Muskulatur wird ursächlich als Risikofaktor angenommen.
Es konnte aber nachgewiesen werden, dass die radiologischen Symptome normalen Ossifikationsstadien der Patellaverknöcherung gleichen.
Die Klinik ist für die Annahme eines pathologischen Geschehens, das oft durch eine Überbeanspruchung und Riss der Patellarsehne eintritt, entscheidend.
Man nimmt an, dass der Morbus Sinding-Larsen-Johansson durch Überlastung verursacht wird.
Gilt als Traktionsphänomen, das zu einer Tendinopathie des proximalen Ansatzes der Patellasehne führt.
Klinisch besteht ein belastungsabhängiger Schmerz mit lokalem Druckschmerz an der Patellaspitze.
In der Kernspintomografie ist außerdem ein Ödem angrenzend in der Kniescheibe zu erkennen.
Hier handelt es sich um eine Knochennekrose des distalen Patellapols.
Der schwedische Arzt, Sven Christian Johansson (1880–1976), und sein norwegischer Kollege, Christian Magnus Falsen Sinding-Larsen (1866–1930), veröffentlichten 1921 und 1922 unabhängig voneinander Fallberichte über die Erkrankung.
Literatur: Osteonekrosen der unteren Extremitäten K.M.Peters; A.Sachse, Grenzen des Normalen und Anfänge des Pathologischen Köhler/Zimmer